Schweiz Lötschental

Kirche im Kandertal

Die Schweiz ist ein tolles Reiseziel. Ich bin 2 – 4 mal pro Jahr im Wallis bei Siders/Sierre unterwegs und reise meist tags zuvor über Kandersteg und die Lötschberg Bahnverladung an. Das ist schon ein Erlebnis für sich. Wenn es meine Zeit erlaubt, mache ich dann schon mal einen Abstecher ins Lötschental. In diesem Beitrag zeige ich Euch einige Eindrücke aus dieser Gegend.

Das Reisen in der Schweiz ist immer eine Besonderheit. Es gibt nicht viele Gegenden, die soviel spektakuläre Ausblicke auf eine grandiose Bergwelt ermöglichen. Außerdem werden die Landschaften immer wieder auch von tief türkisblauen Seen geprägt. Dadurch ist man häufig am Wasser unterwegs. Allerdings sind viele der Straßen auch in Tunnels untergebracht, was dann den Ausblick unmöglich macht. Dafür hat man beim Verlassen des Tunnels oftmals wieder eine komplett neue Perspektive vor Augen.

Lungernersee

Ein besondere Möglichkeit, und obendrein eine erheblich Strecken- und Zeitersparnis, ins Wallis zu gelangen, ist der Lötschberg Bahntunnel. In Kandersteg fährt man mit dem Auto auf einen Autozug. Auf diesem unterquert man den Alpenhauptkamm in einem ca. 11 km langen Tunnel. Das ist schon ein wenig unheimlich, da man im Auto sitzen bleibt und mit viel Gewackel und Gerüttel durch den stockdunklen Tunnel braust. 27 CHF (rund 24 € nach derzeitigem Kurs) kostet die einfache Fahrt, welche ca. 20 Minuten dauert.

Bahnverladung Kandersteg

Blick aus dem Autofenster

Nach dem Tunnel fährt man in Goppenstein vom Zug herunter über ein abenteuerliches Brücken und Tunnelsystem und kommt an eine T-Kreuzung. Rechts geht es talabwärts sehr steil ins Rhonetal ca. 1000 Höhenmeter tiefer. Links geht es ins Lötschental. Die meisten fahren rechts ab Richtung Rhonetal. Aber links kommt man in ein sehr ursprüngliches Hochtal.

Blatten im Winter

Hotel Lötschberg im Winter

Ein Fasnachtshäs in Blatten

Der Tunnel endet in etwa 1200 Meter Höhe. Die Straße ins Lötschental steigt zunächst nochmal ordentlich an. Links und rechts an der Starße kommt man an einigen alten Blockhütten vorbei, die leider schon sehr verfallen sind und früher als Heu- und Kornlager gedient haben. Nach einem kurzen Tunnel erreicht man den Ferden-Stausee, der direkt unterhalb des Ortes Ferden liegt. Danach kommen die Ortschaften Kippel und Wiler. Kippel ist der Hauptort in Lötschen. Der letzte Ort im Tal ist Blatten. Hier endet die offizielle Straße. Es beginnt aber die Fafleralpstraße, die nochmals ein gutes Stück Höhe gewinnt und zur Fafleralp führt auf ungefähr 1700 Meter Höhe. Hier ist auch eine Postbusstation.

Postbus an der Station Fafleralp

Ein Imbiss mit Sitzgelegenheit ist vorhanden und es gibt auch ein paar Feriendomizile. Hier endet aber definitiv der für Verkehrsmittel erschlossene Teil des Tales. Erreichbar und befahrbar ist die Straße allerdings nur in der schneefreien Zeit. Ab jetzt geht es nur noch zu Fuß weiter.

Blick Richtung Gletscher

Der Langletscher

Der Wanderweg begleitet den Lonza Bach Richtung Talende. Von der Alp bis zum Langgletscher sind es noch gute zwei Stunden zu laufen. Auch hier geht es nochmals ordentlich bergauf, bevor man auf eine Talebene stößt, die sich bis zum Gletscher zieht. Der untere Teil des Gletschers um das Gletschertor ist eigentlich nicht als Gletscher zu erkennen, da dieser mit viel Geröll bedeckt ist und so eher wie ein Schotterfeld aussieht. Auf der anderen Seite des Bergkammes liegt der große Aletschgletscher.

Langgletscher mit Gletschertor

Zurück zum Parkplatz geht es zügig bergab voran und langsam senkt sich die Sonne hinter die Berge und es wird deutlich kühler. Zeit sich auf den Weg zum Hotel zu machen. Die Strecke bis zur Bahnverladung ist nochmals eine Augenweide. Vorbei an den alten Heuschobern und verfallenen Bauernhäusern.

Lonzabach

Der weitere Weg ins Rhonetal geht steil bergab und verläuft vor allem in Tunnels. Erst das letzte Stück führt über Serpentinen mit freier Sicht hinunter ins weit ausgedehnte Flusstal.

Blick ins Rhonetal

Gampel Rhonetal

Die Straße trifft in Gampel auf die Talsohle. Von da erreicht man in ca. 15 Minuten Susten. Dort gibt es ein schönes Hotel Raylais Bayard, in dem ich meist nächtige.

Kirche und Blockhütte in Susten

Nebenan befindet sich eine alte Kirche und ein sehr schönes altes Blockholzhaus im schweizerischen Stil. Das sieht sehr urig aus. Den Blick ins Rhonetal Richtung Osten könnt Ihr auf den beiden Tag zu Nacht Zeitraffersequenzen sehen, die ich Euch in einem Film zusammengeschnitten habe.

Auf dem Weg nach Yverdon am Neuchateller See fährt man an der Rhone entlang bis zum Genfer See. Unterwegs passiert man Sion/Siders mit seinen 2 Burgen und fährt die ganze Zeit an ausgedehnten Weinbergen entlang. Das Wallis ist berühmt für seine hervorragenden Weißweine und für Aprikosenplantagen. Beides gedeiht hier besonders gut, da es das ganze Jahr über am Talgrund zumeist sehr mild ist.

Sion/Siders im Rhonetal

Die Burgen bei Sion/Siders

Rhonetal Panorama

Panorama von Eiger Mönch und Jungfrau B&W

Fafleralm B&W

Lonzabach B&W

Fazit:

Die Schweiz ist immer eine Reise wert. Die Landschaften sind spektakulär, die menschen nett und freundlich und das Wetter durch die spezielle Lage mitten in den Alpen meist sehr gut.

Tipp:

  • Wer in der Schweiz unterwegs ist sollte unbedingt die Käsereien, die es in vielen Ort in den Bergen gibt besuchen und sich etwas Käse mit nach Hause nehmen. Sehr lecker!
  • Speziell im Rhonetal werden viele Aprikosen angebaut und zu Saft, Schnaps und Marmelade verarbeitet. Mein Favoritt sind die Marmeladen. Auch als Trockenobst sehr zu empfehlen.

Wer war auch schon in der Schweiz unterwegs und hat Spezialitäten kennengelernt? Schreibt gerne dazu in den Kommentaren.

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