Die Software LRTimelapse von gwegner.de ermöglicht es, aus mit der Kamera aufgenommenen Bildern Zeitrafferfilme zu erstellen. Das Programm wird nun seit ca. 10 Jahren von Gunther Wegner weiterentwickelt und hat inzwischen einen bedienerfreundlichen Automatisierungsgrad erreicht, der es auch weniger kundigen Bedienern ermöglicht tolle Zeitraffersequenzen zu erzeugen. In dem Beitrag möchte ich zeigen, dass die Weiterentwicklung des Programms frühere Fehler besser kompensiert und damit Sequenzen zu brauchbaren Ergebnissen bringt, die früher verloren waren.
Die Aufnahme
Aufgenommen habe ich die Sequenz aus ca. 400 Bildern Anfang Oktober 2011. Die wichtigsten Parameter sind:
ISO: 100, Blende: F1,8, Belichtung: ½ Sekunde
Ich habe die ISO-Automatik verwendet, diese aber auf maximal ISO 800 begrenzt.
So läuft die Aufnahme zunächst automatisch und ändert nur die ISO bis diese 800 erreicht hat. Danach habe ich manuell die Belichtungszeit verlängert bis maximal 6 Sekunden.
Nach dem Laden in LRTImelapse habe ich die benachbarten Bilder mit ISO oder Zeitsprüngen manuell bearbeitet und versucht anzugleichen. Das Ergebnis seht ihr zu Beginn des Videos oder auf der linken Seite im geteilten Bereich des Videos.
Deutlich sind hier in einigen Bereichen die manuell nicht besser anzugleichenden Helligkeitssprünge noch zu sehen, was der Zeitraffersequenz eine abgehackte, ruckelige Charakteristik verleiht. Außerdem sieht man gegen Ende der Sequenz ein ziemlich heftiges Rauschen. Die Sequenz war so in einem Film nicht zu gebrauchen und verschwand also zunächst in den Tiefen der Festplatte.
Das Ergebnis und der Unterschied
Vor einigen Wochen kam mir der Gedanke zu testen, was die neueste Version von LRTimelapse 5.3.3 (Dezember2019) mit Sequenzen anstellt, die bei der Aufnahme eventuell durch Fehler unbrauchbar wurden bzw. mit ungünstigen Parametern aufgenommen wurden. Dabei fiel mir diese Sequenz in die Finger. Gesagt getan. Ich habe die Sequenz also nach dem von Gunther vorgeschlagen Workflow als „Holy Grail“ mit der Automatik bearbeitet (Näheres hierzu könnt Ihr in seinem Buch „Zeitraffer-Fotografie“ (Mein Review) erfahren). Das Ergebnis ist um Längen besser, als die manuelle Korrektur. Ich habe in einem kurzen Film die Sequenzen zum Vergleich neben einander gestellt. Ich finde das Ergebnis bemerkenswert.
Fazit:
Mit diesem Beitrag möchte ich zeigen, dass es sich lohnt, alte, vermeintlich schlechte Zeitrafferaufnahmen nochmals mit der aktuelleren Bearbeitungssoftware von gwegner.de zu bearbeiten.
- Die Software LRTimelapse hat inzwischen einen hohen Automatisierungsgrad erreicht, der viele Einzelschritte vereinfacht und verbessert hat.
- Der automatisierte Workflow für „Holy Grail“–Zeitraffer (Tag zu Nacht oder Nacht zu Tag) sorgt für nicht mehr wahrzunehmende Anpassung von benachbarten Bildern mit den erforderlichen Helligkeitssprüngen.
- Unterstützt und optimiert wird das Ganze durch das inzwischen ebenfalls ausgereifte Deflicker-Verfahren, welches es ermöglicht unterschiedliche Ursachen für Flickern zu beseitigen und in der Sequenz zu kompensieren.
Habt Ihr ähnliche Erfahrungen mit alten Sequenzen gemacht? Berichtet gerne darüber in den Kommentaren.