„Mein Norden“ – Bildband von Martin Hülle

Mein Norden von Martin Hülle

Der „Norden“ ist ein großes Gebiet. Für mich fängt der Norden schon in Karlsruhe an. Aber das meint Martin Hülle nicht. Für Ihn fängt der Norden dort an, wo der Polarkreis nicht mehr fern ist oder sogar schon überschritten ist. Für ihn fängt der Norden da an, wo Menschen es schwer haben. Für Ihn fängt der Norden da an, wo die Natur noch Natur sein kann. Für ihn fängt der Norden da an, wo er keine anderen Menschen trifft…

Martin Hülle hat einen Bildband herausgebracht. Ich habe ihn bestellt und mir angesehen. Und…erstmal beiseite gelegt. Stopp! Nicht, weil er nicht gut wäre, sondern im Gegenteil!!! Er hat mich umgehauen und das in der Hitze dieses Sommers, der zumindest von Juni bis August im Südwesten ein Sommer war. Doch eins nach dem Anderen.

Gletscherfeld

Verarbeitung

Das Buch ist ein hochwertig verarbeitetes Hardcover Werk im 30×22 cm Querformat. Es hat 176 Seiten mit 82 Farb- und 13 Schwarzweiß-Fotos. Das Buch ist als Fadenheftung gebunden und als Offsetdruck auf LuxoArt Samt (170 g/m²) Papier mit mattem Dispersionslack gedruckt. Die Auflage liegt bei 333 Stück und wird handsigniert geliefert.

Inhalt

Martin Hülle zeigt in seinem Buch Bilder, die während 11 Reisen in den unterschiedlichesten Regionen des Nordens aufgenommen wurden. Unwirtliche, wilde Landschaften von den Jahreszeiten, Wind und Wetter geformt. Sie zeigen weitestgehend unberührte und unbeeinflusste Natur. Einsamkeit und vor allem eine tiefberührende Schönheit, die all dem innewohnt. Martin Hülle zeigt uns mit seinen Bildern, wie schön die Natur in ihrer Wildheit sein kann.

Herbstfarben

Martin Hülle wandert schon lange in Gegenden, in die sich viele Wanderer gar nicht trauen würden, um genau das zu erleben: Einsamkeit, Weite und unberührte Landschaft. Gesundheitliche Probleme schränkten ihn längere Zeit ein. Doch sein Wille nicht aufzugeben ebenso wie die Angst, die Weite der unberührten Landschaft nicht mehr erleben zu können, bewogen ihn das Projekt „Mein Norden“ zu starten. Er macht sich auf, seine geliebten Landschaften wieder zu bereisen und fotografisch festzuhalten. Und die Liebe zur Natur atmen alle seine Bilder. Begleitet wird er zum Teil von Frau und Kind. Dadurch erhält das Buch eine sehr persönliche Note.

Isle of Skye – Schottland

Mir gefallen die Bilder von Schottland (Isle of Skye), aus Norwegen und Grönland am besten. Das liegt vielleicht (zumindest bei den Schottlandbildern) vor allem daran, dass ich dort schon selber einmal war. Aber auch die Bilder aus dem Zelt bei Schneetreiben hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Oftmals denkt man beim Betrachten an Kälte oder an Einsamkeit. Aber auf der anderen Seite sprechen aus den Bildern die Liebe und Verbundenheit zur Natur. Und das ist es dann, was dem Betrachter warm ums Herz werden lässt, auch vor dem Hintergrund, dass dies hart erkämpft ist und zurückgewonnene Freiheit bedeutet.

Fazit

Wer die Einsamkeit und unberührte Natur liebt ist mit diesem Bildband sofort glücklich. Wer sich eher Urlaub im Süden und Dschungel vorstellt weniger. Aber unabhängig davon ist dieses Buch ein eindrücklicher Beleg dafür, was machbar ist, wenn der Wille dazu vorhanden ist.

Blick aus dem Zelt

Gletscher

Wer sich für die Arbeit von Martin Hülle und das Buch interessiert wird auf www.martin-huelle.de fündig.

War von Euch auch schon mal jemand im hohen Norden (Island, Grönland, Norwegen, Schottland o.ä.) unterwegs? Bitte schreibt gerne in die Kommentare.

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2 Kommentare

  1. Fabian Strasser

    Hallo Andreas,

    eine schöne Website hast Du da. Etwas „Norden“ habe ich ja auch schon geschnuppert mit St. Peter-Ording (kurz „SPO“) und in Schottland auf der Isle of Skye war ich auch bereits (daher stammte auch unser kleiner Whisky, den wir in Larseng geleert haben).
    Ich drucke mein Fotos auf seidenglänzendem Papier mit i.d.R > 200gr/qm². Sehr gefallen hat mit von Farbenwerk das Semi-Gloss „Luster“. Für s/w gibt es m.E. nichts besseres als Baryt-Papier um die Tiefen voll zur Geltung kommen zu lassen.

    Deine Lobeshymnen auf die D300 sind ja in Norwegen etwas verebbt (im Hinblick auf die High-ISO-Leistung). Aber gut dass es mehr als nur ein Aspekt zu bedenken gilt um die „beste“ Kamera für sich zu finden.

    Im Hinblick auf die Ausrüstung war unser Trip in den Norden, die „Polarlicht-Expedition“ ja schon sehr fordernd. Offene Blende, hohe ISOs und gute Akkulaufzeit waren die Eckpunkte einer guten Kombi in Norwegen. Bei einem Trip zu einem Ziel in z.B. Südamerika würde ich auch mit meiner Olympus und ein paar kleinen Objektiven liebäugeln 🙂

    Viel Erfolg noch bei der Bearbeitung Deines in RAW-Dateien gebannten „Nordens“ !

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